Diese Woche stand ganz unter dem Thema "surgende Gletscher" und Gletscher in Grönland. Unter einem Surge versteht man eine Phase, in der der Gletscher eine starke Beuschleunigung der Fließgeschwindigkeit aufweist. Als Folge dessen zerreißt das Eis in eine Vielzahl von Eisblöcken. Aufgrund des erhöhten Massentransportes zur Gletscherzunge nimmt diese dabei an Mächtigkeit zu, während der Gletscher in seinem oberen Teil deutlich dünner wird. Der Phase der Beschleunigung folgt meist eine deutlich längere Phase sehr niedriger Eisbewegung, in der sich im oberenen Teil des Gletschers wieder Gletschereis aufbauen kann, bis es zum nächsten Surge kommt. Während es in den Alpen heutzutage sehr wenige Gletscher gibt, die diese periodischen Vorstoß-Zyklen zeigen, sind surgende Gletscher in den arktischen Regionen zahlreich. Neben der Theorie konnten wir am Dienstag die Front zweier Gletscher, welche in den vergangenen Jahren nacheinander gesurged waren, im Rahmen einer Exkursion aus der Nähe betrachten. Die in eine Richtung ca. 80 km lange Tour mit den Scootern führte uns vorbei am landschaftlich beeindruckenden Nordenskiöld Land in das weite Reindalen, bevor es über die großen Gletscherflächen des Slakbreen zur Bergbausiedlung Sveagruva ging. Von da aus passierten wird das Meereis der Rindersbukta bis zur Kalbungsfront von Bakaninbreen und Paulabreen. Der Anblick dieser senkrechten Wand aus Eis mit all ihren Strukturen und Sedimenteinschlüssen, aus denen man die Kompression und Verformung des Eises erahnen kann, war überwältigend. Auf der Rückfahrt malte die tiefstehende Sonne abermals ein bezauberndes Bild aus Licht und Schatten in die arktische Landschaft.
Der Mittwoch Morgen brachte erstaunlich gute Bedingungen für eine kurze Skitour vor den Lectures. So entschieden Mauro und ich uns spontan für eine schnelle Abfahrt durch ein von Nybyen spektakulär wirkendes Couloir. Auch Patrick gesellte sich in letzter Sekunde noch hinzu und wir starteten zu dritt gen Platåberget. Am Plateau angekommen hielten wir uns ostwärts bis zur Einfahrt in die steile Rinne. Der darin abgelagerte Neuschnee lies sich gut fahren und das Lächeln im Gesicht war uns den ganzen Tag nicht mehr zu nehmen.
Heute hat der Wind wieder deutlich aufgefrischt und auch für morgen ist starker Wind vorhergesagt. Damit wurde unsere vierte Exkursion auf kommenden Montag veschoben. Hoffentlich ergibt sich noch die Chance den interessanten Weg über die Fimbulisen-Eiskappe zum Van Postbreen zu erkunden.
This week glacier surges and glaciers in Greenland were topics of the lectures. A surge is a periodic advance of a glacier, which is obvious by a speed up of the ice velovities. Hence a lot of ice is transported from higher parts of the glacier, which are thinning, towards the glacier tongue, which is thickening. After the acceleration a slow down and a longer period of generally lower ice flow velocities proceeds. Whereas nowadays in the European Alps surging type glaciers constituting an exception, cyclically glacier surges are common in arctic regions. Beside the theory we had the oppertunity to visit two glaciers, which have searched consecutively a few years ago. The scooter trip, lasting about 80 km in one direction, brought us along the great scene of Nordenskiöld land to Reindalen, from where we crossed the wide glacier area of Slakbreen towards the mining settlement Sveagruva. The rest of the way to the calving front of Bakaninbreen and Paulabreen we drove on the sea ice. The vertical ice cliff of the calving front was really amazing. It illustrates the history of deforming and transport by its cracks and sediment enclosures. On the way back the low sun illuminated the arctic landscape in a charming alternation of light and shadow at the snow covered slopes.
On Wendnesday morning Mauro, Patrick an me made the short decision to ski a spectacular couloir from the plateau next to Nybyen. We could enjoy the run of about 400 m of elevation due to the loose, wind blown snow accumulated inside the steep couloir.
Today the wind speeded up again and near gale is forecasted for tomorrow. So our fourth field trip was delayed to monday. Hopefully we can visit Van Postbreen then!