Wissenschaft auf 78°N

Von Mitte Februar bis Ende März 2012 geht es für mich, Kay Helfricht, nach Spitzbergen. Am UNIS Universitätszentrum in Longyearbyen werde ich an einem Glaziologie-Kurs teilnehmen. Bei diesem Kurs werden Inhalte zum Stand der Wissenschaft hinsichtlich glaziologisch relevanter Prozesse und deren Umsetzung in der Modellierung vermittelt. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den Reaktionen von arktischen Gletschern als Folge von Klimaänderungen. Neben Seminaren und Vorlesungen sowie Exkursionen im Rahmen des Kurses wird auch Zeit bleiben, die einzigartige Kulisse der arktischen Natur zu erkunden und zu erleben. Die geografische Lage, die klimatischen Bedingungen und der Zeitpunkt zum Wechsel von Polarnacht zu Polartag werden diesen Trip für mich zu einem sehr intensiven und einzigartigen Erlebnis werden lassen.

From the mid of February to the end of March I, Kay Helfricht, will attend at a Arctic Glaciology course at the UNIS University Centre in Svalbard. The course is a systematic survey of modern research into glacial processes, and the response of glaciers and ice sheets to climate change. The climatic conditions and the arctic nature will provide an impressive framework to lectures, field trips and ski tours to the surrounding mountains of Longyearbyen.

Dienstag, 28. Februar 2012

Two-day adventure

Das stabile Wetter am vergangenen Wochenende nutzen wir, Mathilde, Pernille, Morgan, Mauro und ich, für ein unbeschreiblich schönes 2-Tages-Abenteuer. Mit zwei Pulkas und Wellmann (schöner Hund, warnt - so heißt es - vor Eisbären und zieht auch Pulkas) ging es vom Adventdalen aus über die Eiskappe Foxfonna hinüber zum Foxpasset. Am südlich vom Pass gelegenen Dalburgbreen schlugen wir bei wenig Sicht auf rund 700 m über Meer unser Camp auf. Nachdem das Zelt stand und Fellmann versorgt war, gab es ein ausgezeichnetes, von einem Topf Schoko-Bananen gekröntes Abendessen in der von den Mädels errichteten Freiluft-Küche. In der Nacht teilten sich vier das Zelt und abwechselnd übernahm eine/r die Eisbärenwache (verbunden mit Beobachtung der wunderschönen Polarlichter). Bei unter -20°C bewährte sich hier die Arc'teryx-Kombination aus Merino-Woll-Lagen, dicker Coreloft-Fütterung mit Windstopper sowie einer Gore-Tex-Lage ausgezeichnet. Am zweiten Tag ging es auf die mit 903 m Höhe angegebenen Pyramide am Foxpasset. Am Gipfel konnten wir ein weiteres Mal die Sonne im Gesicht genießen. Nach einer Pulver-Abfahrt zurück zum Camp ging es mit den Pulkas bei traumhaften Schnee über den Fleinisen, das Foxdalen und den langen flachen Weg durch das Adventdalen zurück zum Ausgangspunkt.












We, Mathilde, Pernille, Morgan, Mauro and me, used the good weather conditions at the weekend for a two-day adventure. Equipped with two pulkas and the cute dog named Wellmann, we went by ski from Adventdalen across the Foxfonna icecap to Foxpasset. South of the saddle we build up our camp on Dalburgbreen at an altitude of about 700 m a.s.l. After enjoying the dinner four of us could go to sleep, while alternately one of us had to watch for polar bears (and of course to observe the amazing northern lights). Bei at least -20°C the combination of the Arc'teryx Merino wool base layer, thick Coreloft insulation with Windstopper and an extra Gore-Tex-Layer proved successfully in practice. Next morning we climbing the beautiful snow pyramide, which is labelled in the map with an altitude of 903 m a.s.l., near the Foxpasset. At the peak we enjoyed once again the sun in our faces and the view to the wonderful arctic landscape.Discovering good snow conditions, we had a nice downhill back to the glacier, before we started with the pulkas towards Fleinisen. Through the Foxdalen we reached the Adventdalen and we followed the big valley back to the starting point. 


Freitag, 24. Februar 2012

Sun watching

Heute gab es kein Halten mehr... bevor den Lectures am Mittag nutzten wir das traumhafte Wetter und den Neuschnee um die Sonne vom Gipfel des Trollsteinen (849 m a.s.l.) zu bewundern. Schon am Kamm kam die Sonne hinter dem Karl Bay Fjellet zum Vorschein. Am Gipfel konnten wir die einzigartige Stimmung der arktischen Landschaft, beschienen vom Licht der tiefstehenden Sonne, genießen. Dem folgte eine traumhafte Abfahrt durch den Neuschnee der vergangenen Tage zurück nach Nybyen.







Today we decided to go for a ski tour to watch the sun before joining the lectures. Once again we went to Trollsteinen (849 m a.s.l.). Already at the ridge we had the first nice view when the sun appeared beyond Karl Bay fjellet. At the peak of Trollsteinen we could enjoy the beautiful atmosphere of the polar sun shining on the arctic landscape for a while. Afterwards we had a nice ride through the fresh snow back to Nybyen.

Donnerstag, 23. Februar 2012

Lectures und die erste Eishöhlen-Exkursion

Mit dem Beginn der Vorlesungen konnte ich nun endlich auch die Langlaufski auspacken. Der Weg zum UNIS und zurück nach Nybyen wird damit zum täglichen Telemark - Abenteuer. Um die Mittagszeit zeigt sich an den umliegenden Bergen bereits die Sonne, was nur allzu leicht den Blick aus den großen Panoramafenstern der Seminarräume lenkt. Heute ging es dann im Rahmen der ersten Exkursion mit dem Schnee-Scooter auf den Longyearbreen zur Besichtigung einer Eishöhle. Diese wurde im Laufe mehrerer Sommer durch Schmelzwasser in das Eis gefräst und ist im Winter gut zugänglich. Neben den atemberaubenden Strukturen und Formen des Eises erzählen hier vor Allem die Luft- und Gerölleinschlüsse im Eis unzählige Geschichten über die Entstehung des Eiskörpers. Mit etwas Glück geht es am Wochenende auf eine 2-Tages-Skitour... das Wetter scheint zu passen.





Trying to improve me telemark skills, these days I used my cross-country skis for the daily journey from Nybyen to UNIS and back. At noon the sun is already shining to the mountain slopes and highlighting the view out of the panorama windows of the seminar rooms. We did the first field trip by snow scooter to the Longyearbreen ice cave today. This subsurface meltwater channel shows a lot of nice specific features as well as air bubbles and sediments trapped into the ice. Possibly there will be the chance for me to join a two-day ski trip at this weekend... the weather forecast looks good!


Sonntag, 19. Februar 2012

Safety Course und erste Abenteuer

Nachdem uns Donnerstag und Freitag beim Sicherheitskurs inklusive Skidoo-Ausfahrt und Schießtraining die nötigen Regeln zum sicheren Fortbewegen in der Wildnis gelehrt wurden, galt es noch jemanden mit einer Waffe und Signalpistole zu finden, um Skitouren abseits der Siedlung zu unternehmen. Beim wöchentlichen Friday-Gathering am UNIS erwies sich auch das als keine allzu große Hürde. So ging es gestern bereits über den Gletscher Larsbreen zum ersten Gipfel, dem 849 m hohen Trollsteinen mit seinem spektakulären Gipfelfelsen. Nach ziemlich viel Wind und nahezu White-Out am Grat hatten wir am Gipfel und für die Abfahrt ausreichend Sicht auf die atemberaubende Landschaft. Für arktische Verhältnisse ergiebiger Schneefall in der Nacht lies uns heute voller Erwartungen auf gute Schneeverhältnisse in Richtung Nordenskiöld (1050 m) starten. In einer Höhe von etwa 750 m mussten wir uns allerdings dem auffrischenden Wind geschlagen geben und pausierten in einem selbst geschaufelten Unterschlupf bevor wir gegen Mittag wieder ins Tal fuhren. Morgen beginnt der Glaziologie-Kurs und das Highlight der Woche bildet am Donnerstag eine Exkursion unter die Eisoberfläche.

Mehr Bilder gibt es im Picasa-Album









After the safety course, which includes a snow scooter trip and a shooting training, happened on Thursday and Friday, I've found some friends owning a rifle and a flare gun. Both are required to leave the settlement for exploring the arctic wilderness. Yesterday we went to Trollsteinen (849 m a.s.l.). Close to the ridge windy conditions and white-out made the situation a little more serious. But reaching the peak the clouds disappeared and we had a nice view to the surrounding mountains. Also at the downhill a good visibilty enabled us a nice run back to Nybyen. Today we tried to reach the top of Nordenskiöld (1050 m a.s.l.), but the wind speeded up when we arrived the crest. So after a rest in a self digged shelter we skied down to the valley. Tomorrow the glaciology course will start and I'm looking forward for the first field trip visiting an ice cave beneath the glacier surface on Thursday.


More pictures at the Picasa web album

Mittwoch, 15. Februar 2012

Erste Polarlichter

Ein sagenhaftes Lichtspiel zauberten heute am späteren Abend Polarlichter (Aurora borealis) an den Himmel.

This night gorgeous polar lights were obvious.

UNIS

Der heutige Tag diente dem Kennenlernen von Longyearbyen und dem UNIS. Auf dem Rückweg durch die Siedlung kreuzte das für mich erste in der "Wildnis" lebende Rentier unseren Weg. 




Today we took a walk through the estate to UNIS. Along the way the first reindeer I saw living in the "wild" was crossing our way.

Dienstag, 14. Februar 2012

Ankunft auf Spitzbergen

Nachdem sich am Flughafen in Tromsø die Sonne nochmal gezeigt hat, herrschte zum Anflug auf Longyearbyen gegen 14 Uhr bereits die letzte Dämmerung. Bei vollkommener Dunkelheit beleuchten die Lichter der Stadt die den Fjord umgebenden Berge.




After facing the sun at Tromsø airport for the last time for a couple of days, I've reached Longyearbyen at twilight already at 2 o'clock pm. Lightnings of the town illuminate the surrounding mountains of the fjord at night.

Montag, 13. Februar 2012

Paris des Nordens...

...steht in flugbegleitenden Hochglanzmagazinen geschrieben - Zwischenstopp in Tromsø.


Stopover in the "Northern Paris" Tromsø.

Sonntag, 12. Februar 2012

Neben Buch und Laptop...

...braucht es noch etwas Kleidung und Sportequipment. Tasche und Skisack lassen Übergewicht erahnen. Aber das klären wir morgen am Flughafen. Es geht also los - gen Norden!
Fully equipped and pretty shure having excess baggage I'm going to start northward!